TECHNOSEUM

Zu den Sternen

  • technoseum sternwarte mannheim planetenmodell klaus luginsland
    Historisches Kleinod — bei diesem Planetenmodell veranschaulicht eine ausgeklügelte Mechanik die Bewegungen von Merkur, Venus, Erde und Mond im Lauf eines Jahres.
› Ob Musik und Theater oder Meteorologie und Astronomie — Kurfürst Carl Theodor von der Pfalz interessierte sich sowohl für die Wissenschaften als auch für die schönen Künste. Und so baute er in seiner Regierungszeit Mannheim nicht nur zu einer Hochburg der Kunst aus, sondern auch zu einem wichtigen Zentrum für naturwissenschaftliche Forschungen und zeigte sich damit auf der Höhe seiner Zeit. Denn in der Epoche der Aufklärung standen Vernunft und Verstand im Mittelpunkt: Die Welt wurde beobachtet und vermessen, systematisiert und kategorisiert. Und auch Ereignisse am Himmel wurden ab dem 17. Jahrhundert als physikalische Vorgänge erstmals mathematisch beschrieben und damit überprüfbar und vorhersagbar gemacht. 1762 berief der Kurfürst den Jesuitenpater und Physiker Christian Mayer zum Hofastronomen. Er war es, der den Bau einer Sternwarte in Mannheim anregte, die zwischen 1772 und 1774 errichtet wurde.

Für den Forschungsstand Ende des 18. Jahrhunderts war die Mannheimer Sternwarte bestens ausgestattet: Der Kurfürst hatte zahlreiche ebenso wertvolle wie hochwertige Instrumente aus Frankreich und England ankaufen lassen, darunter Quadranten, Präzisionspendeluhren und natürlich Teleskope. Mit ihnen gelangen Mayer bahnbrechende Arbeiten bei der Fixsternbeobachtung — und er entdeckte mehr als 100 Doppelsterne, was den renommierten Ruf der Mannheimer Sternwarte begründete.

Sonnenuhren und Planetenmodelle

Hauptinstrument in der Sternwarte war der Mauerquadrant, mit dem sich die Position von Gestirnen bestimmen ließ — wahres Hightech der damaligen Zeit und mit seinem 2,6 Meter langen Fernrohr und 450 Kilogramm Gewicht auch ein beeindruckendes Objekt. Zu sehen ist dieser Mauerquadrant heute im TECHNOSEUM, das das historische Inventar der Sternwarte aufbewahrt. In einem eigenen Ausstellungsbereich geben Fernrohre, Himmels- und Erdgloben, Sonnenuhren und Planetenmodelle Einblicke in die bahnbrechende Sternenkunde vor 250 Jahren. An interaktiven Stationen können die Besucher*innen auch selbst Sterne entdecken und herausfinden, wie die Mondphasen entstehen. ‹


Quiz und Drinks unterm Sternenhimmel

Wer noch mehr Sterne sehen will, kann dem TECHNOSEUM bei der Sternennacht einen Besuch abstatten. Auf der Wiese am Museum und auf einer Dachterrasse laden Amateur-Astronom*innen und Vertreter*innen des Mannheimer Planetariums zur Beobachtung von Sonne und Sternen mit modernen Teleskopen ein. Bei Astro-Quiz und Raketen-Rallye können die Gäste rund um die unendlichen Weiten knobeln und danach den Abend bei einem Cocktail in der Mondbar ausklingen lassen. Die Sternennacht ist Teil des Projekts „Sterne, Bilder und Fiktionen“ des Deutschen Museums im Wissenschaftsjahr „Unser Universum“.
Sternennacht, 21. Juli 2023, 17–23 Uhr, TECHNOSEUM, Eintritt frei, weitere Infos: www.technoseum.de

Bildnachweis:
Klaus Luginsland, © TECHNOSEUM

TECHNOSEUM

Das TECHNOSEUM ist eines der großen Technikmuseen in Deutschland. Die Entwicklungen in Naturwissenschaften und Technik vom 18. Jahrhundert bis heute sowie der soziale und wirtschaftliche Wandel, den die Industrialisierung ausgelöst hat, sind Themen der Dauerausstellung. Maschinen werden nicht einfach gezeigt, sondern in Ensembles inszeniert, Vorführtechniker erklären Arbeitsabläufe und beantworten Fragen. Selbst aktiv werden darf man in der Experimentier-Ausstellung „Elementa“: Technische Erfindungen lassen sich hier durch eigenes Ausprobieren nacherleben. Mit Sonderausstellungen zu Themen aus Naturwissenschaften, Technik und Gesellschaft ist das Museum zugleich Forum für aktuelle Debatten. Komplettiert wird das Programm durch Vorträge, Workshops und spezielle Angebote für Kinder und Jugendliche.
AdresseTECHNOSEUM // Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim // Museumsstr. 1 // 68165 Mannheim // Telefon: 0621 4298-9 // E-Mail: info@technoseum.de
Öffnungszeitentäglich 9 bis 17 Uhr
  • Das sollten Sie nicht verpassen

    Faktencheck im Film, Talk mit Joe Bausch – Wie authentisch sind TV-Serien? Werden in Film und Fernsehen Patient*innen anders behandelt als im wirklichen Leben? Wie viel Klischee wird abgebildet? Der Arzt Joe Bausch ist als TV-Gerichtsmediziner bekannt und trat unter anderem im „Tatort“ mit Götz George und an der Seite der Kölner Kommissare Ballauf und Schenk auf. Im TECHNOSEUM erzählt er von seiner Arbeit vor der Kamera sowie von seiner Tätigkeit als Arzt in einer Justizvollzugsanstalt, wo der Berufsalltag mit fiktionalen Krimis locker mithalten könnte.
    21.06.2023, 19 Uhr, TECHNOSEUM
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