Futuraum

„Die Innenstädte werden sich verändern“

Unter dem Projekttitel STARTRAUM habt ihr es verschiedenen Kulturschaffenden im vergangenen Jahr ermöglicht, leerstehende Räume und Geschäfte in der Mannheimer Innenstadt zu bespielen. Wie kam es dazu?
Bei STARTRAUM steht tatsächlich die kulturelle und kreative Zwischennutzung im Fokus. Wir hatten dafür Fördergelder vom Bund eingeworben, die es uns erlaubt haben, den Kreativen leerstehende Räume in zentraler Lage zur Verfügung zu stellen, wobei sie lediglich für die Betriebskosten aufkommen mussten. STARTRAUM ist gleichzeitig aber nur ein Teil des großen Projekts FUTURRAUM, bei dem es darum geht, wie die Mannheimer Innenstadt in Zukunft aussehen könnte und sollte. Das Projekt ist eine Plattform, auf der die unterschiedlichen Stakeholder — Immobilien-Eigentümer*innen, Bewohner*innen, der Einzelhandel und eben auch Kreative und Künstler*innen — ihre Ideen, Wünsche und Bedarfe in diesen Veränderungsprozess einbringen können.

Warum muss sich etwas verändern?
Die Transformation der Innenstädte ist ein Thema, das alle Städte nicht nur in Deutschland beschäftigt. Der Einzelhandel ist weiter ein wichtiger Faktor, aber hat an Dominanz in den Innenstädten verloren. Das zeigt sich nicht zuletzt an den vielen Leerständen. Für uns sind diese Leerstände aber auch Räume mit Potenzial. Unser Anliegen ist es, wieder eine größere Vielfalt an Nutzungen in der Innenstadt zu etablieren. Ein Ort, an dem gewohnt, gearbeitet und natürlich auch eingekauft wird, wo Handel, Gastronomie und Kultur sich gegenseitig ergänzen und bereichern, ein Ort, an dem sich die Menschen gerne aufhalten, Neues entdecken und mit dem sie sich identifizieren können. Denn eines darf man auch nicht vergessen: Durch die Vielzahl an Franchise-Händlern und Filialisten sind die Innenstädte in den vergangenen Jahren austauschbar und gesichtslos geworden.

Für kreative und kulturelle Akteur*innen sind die Mieten in zentraler Lage ohne Förderung aber immer noch unerschwinglich. Wird sich daran etwas ändern?
Es ist klar, dass die teilweise astronomisch hohen Mieten in Zukunft nicht mehr abrufbar sein werden. Das haben auch die ersten Eigentümer*innen verstanden. Und das ist gut so, denn eine Diversifizierung der Innenstadt wird nur mit günstigeren Mieten gelingen. Denn nur dann können eigentümergeführte Gewerbe, kleine Nischengeschäfte und auch Künstler*innen und Kreative in der City Fuß fassen. Bei STARTRAUM zahlen wir übrigens maximal 85 Prozent des Vormietvertrages — und konnten dennoch bereits fünf Zwischennutzungen umsetzen. Bei manchen hat also ein Umdenken eingesetzt.

Wie war die Resonanz der Zwischennutzenden?
Sehr positiv. Insbesondere im Haus hurra! in der Fressgasse haben wir erlebt, wie hoch die Nachfrage bei Kreativen und Künstler*innen nach solchen Räumen ist. Wir wollen solche Zwischennutzungen deshalb auch möglichst verstetigen, um Kultur und Kreativität in der Innenstadt erlebbar und erfahrbar werden zu lassen. Denn so schaffen wir eine andere Dynamik, Atmosphäre und Qualität und sorgen dafür, dass die Mannheimer Innenstadt auch in Zukunft lebendig und vielfältig ist.

www.futuraum-mannheim.de
Bildnachweis:
Daniel Lukac

FutuRaum Mannheim

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