Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg

Das Fenster zur Welt

› Filme gibt es immer und überall. Geradezu zugeschüttet werden wir mit Bildern, Informationen, Dramen und Betroffenheiten, angeblich Authentischem und angeblich ganz Besonderem. Nach dem Muster der Pop-Musik-Industrie wird überall für einen schnellen Durchlauf neuer Filmware gesorgt, auf deren Verweildauer niemand wetten würde. Natürlich bedeutet das, dass wir, die „Verbraucher“, dem Film eine entsprechend flüchtige Beachtung schenken. Wir rechnen erst gar nicht damit, dass da ein Autor ernsthaft mit uns kommunizieren will, einen Dialog mit seinem Publikum sucht, sich eine ernste und intensive Rezeption wünscht. Schließlich werden die Filme buchstäblich angeboten wie Fast Food, zum jederzeitigen und beliebigen Verzehr. Beispiel: Filmesehen auf dem Smartphone, unterwegs und in Stücken, unterbrochen durch eigene Aktivitäten oder umgekehrt während der Arbeit am PC als kleine Pause, immer mal wieder.

Hinaus in die Welt schauen

Aber die Sehnsucht der Menschen nach dem Gegenteil wächst. Man wünscht sich eine intensive Rezeption, die Versenkung in ein Filmwerk, das Aufgehen in einem großen Raum, in dem es nichts anderes gibt als diesen einen Film. Für alle, die mit der Kunst des Films beruflich zu tun haben, gibt es ohnehin nichts Schöneres als diese schweigende Menge fremder Menschen in möglichst großer Zahl, die gleichzeitig aus diesem riesigen Fenster — genannt Leinwand — hinaus in die Welt schauen, ob in eine innere oder eine äußere Welt.

Wir haben uns genau dieser Aufgabe verschrieben: mit Verantwortung gegenüber dem Festivalbesucher für eine intensive Erfahrung fremder Welten oder der Welten in uns selbst zu sorgen, den Bilderstrom anzuhalten zugunsten der bewussten und intensiven Erfahrung des einzelnen Werkes. Freilich müssen sich die Werke auch lohnen dafür. Und genau das ist unser anderes Credo: für Qualität zu sorgen anstatt für die übliche Überfüllung. Mit großem Erfolg.
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    Fremde Welten: Das Internationale Filmfestival zeit wahres Weltkino, wie den kanadischen Streifen „Iqaluit“, von Benoît Pilot oder …
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    … die irakische-syrisch deutsche Koproduktion Reseba“ (The Dark Wind) von Hussein Hassan oder …
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    … das israelische Dram "The Wedding Doll".
Jährlich 60.000 Besucher zieht es auf das größte Filmfestival von Baden-Württemberg — das Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg. Dieses unter mehr als 1.000 internationalen Filmfestivals siebtälteste der Welt ist auch das in der Fachwelt bekannteste Filmereignis in Baden-Württemberg. Als „Newcomer-Festival“ ist es darauf spezialisiert, jährlich neue Regietalente im Arthouse-Bereich zu entdecken, und gleichzeitig berühmt für seine hochkarätige Auswahl, die sich — unter dem Motto „weniger ist mehr“ — auf rund 50 Filme beschränkt, die allerdings echte Uraufführungen sein müssen.

Startschuss für Weltkarrieren

Die Newcomer aus Mannheim-Heidelberg bleiben meist nicht unbekannt und feiern nach einigen Jahren internationale Erfolge, so wie Jim Jarmusch, Atom Egoyan, Wim Wenders, Thomas Vinterberg, Derek Cianfrance, Lou Ye, Hong Sang-soo, Rafi Pitts oder Guillaume Nicloux, die in Mannheim-Heidelberg als Anfänger ihre Weltkarriere begangen. Trotz der großen Anerkennung in der Fachwelt ist Mannheim-Heidelberg zugleich immer ein echtes Publikumsfestival geblieben.

Wir laden Sie ein, in fremde Kulturen einzutauchen — wirklich zu erfahren, was Menschen dort fühlen, was sie erleben, wovor sie sich fürchten und was sie sich erträumen — durch Filme, die authentisch sind — auf dem 66. Internationalen Filmfestival Mannheim-Heidelberg. Elf Tage lang wird die handverlesene Auswahl an Filmwerken in zwei Premierenkinos im Stadthaus N1, im Atlantis-Kino in Mannheim und parallel in einer repräsentativen Zeltlandschaft auf dem Paradeplatz in den Campbell-Barracks Heidelberg uraufgeführt. Mit Raum für Premierenfeiern in festlicher Umgebung, Filmgesprächen mit Regisseuren, Schauspielern und Produzenten, die aus fernen Ländern anreisen — zu Gast in Mannheim und in Heidelberg. ‹

Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg

Das Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg genießt als Forum für junge Talente einen internationalen Ruf. Regisseure wie François Truffaut, Wim Wenders, Rainer Werner Fassbinder, Krzysztof Kieslowski, Jim Jarmusch, Lars von Trier oder später Thomas Vinterberg, Frédéric Fonteyne, Guillaume Nicloux, Derek Cianfrance, Hong Sang-soo starteten in Mannheim- Heidelberg ihre Weltkarrieren. Neben rund 60.000 Besuchern kommen jedes Jahr etwa 1.000 internationale Gäste aus der Filmbranche. Dazu gehören Journalisten, Sales Agents, Verleiher und Produzenten.
TerminDO 09. bis SO 19. November 2017
AdresseIFFMH – Filmfestival Mannheim gGmbH // Kleiststraße 3–5 // 68167 Mannheim // Telefon: +49 621 - 489262-11 // E-Mail: info@iffmh.de
Spielortealle Kinos in Mannheim und Heidelberg, Festival-Lounges im Stadthaus Mannheim und im Karlstorbahnhof Heidelberg
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