Bridging the World

Original und Remix

> „Das Leben ist zu kurz, um eine so große Zeitspanne intensiv zu erforschen.“ Die Antwort, die Jordi Savall in einem Interview auf die Frage gab, ob er sich nicht auch das 19. und 20. Jahrhundert erobern wolle, steht programmatisch für das Schaffen des Gambisten: Jordi Savall hat seine gesamte künstlerische Laufbahn der Alten Musik verschrieben.

Während er sich zunächst — etwa mit der Gründung des Ensembles „Hespèrion XX“ im Jahr 1974 oder der „Capella Reial de Catalunya“ im Jahr 1987 — vor allem auf die mittelalterliche Musik seiner iberischen und katalanischen Heimat konzentrierte, hat sich Savall über die Jahre hinweg zahlreiche weitere Regionen erschlossen und mit ganz unterschiedlichen Formen experimentiert — immer jedoch vor dem Hintergrund der Alten Musik.

Und auch bei seinem jüngsten Projekt begibt sich Savall auf musikalische Spurensuche. Bei „Sklavenwege durch die Welt“ folgt er den Sklavenrouten von Afrika in die Neue Welt. Das von der UNESCO geförderte Programm kombiniert Klagelieder, Kriegsgesänge und Trommelklänge aus Mali, Madagaskar, Kolumbien oder Mexiko mit historischen Texten über die Sklaverei. Begleitet wird Savall bei der Deutschlandpremiere des Programms vom Ensemble Hespèrion XXI und der Capella Reial de Catalunya.

Auf den PUNKT

Dass Savall trotz seiner Konzentration auf Alte Musik auch für innovative Experimente offen ist, beweist das Konzert bei BASF auf ungewöhnliche Weise: Neben Savall und seinen Mitmusikern sind mit Jan Bang (Bild rechts), Arve Henriksen und Eric Honoré drei Protagonisten des norwegischen PUNKT-Festivals vor Ort. Sie werden das Konzert mitschneiden und gleich im Anschluss live remixen. Das Publikum kommt also in den Genuss von zwei Versionen des Konzerts: des Originals und des Remix.

Mit genau diesem Konzept — Konzert und Live-Remix — sorgt das PUNKT- Festival seit seiner Gründung im Jahr 2004 für Furore. Neben dem alljährlichen Festival im norwegischen Kristiansand haben die PUNKT-Macher inzwischen auch eine mobile Variante entwickelt, mit der sie bereits in Städten wie London, Paris, Tallinn, Frankfurt oder Düsseldorf zu Gast waren. Und auch die Liste der Musiker, mit denen sie bislang zusammengearbeitet haben, liest sich mit Namen wie Brian Eno, Laurie Anderson oder Nils Petter Molvær eindrucksvoll. Wir dürfen also gespannt sein! <

Bridging the World — „Sklavenwege durch die Welt“
Jordi Savall & Ensemble/PUNKT-Festival (Sonderkonzert im Rahmen von BASF 150)
03. Mai 2016, 19.30 Uhr, BASF Feierabendhaus

BASF Feierabendhaus

TerminDI 03. Mai 2016
AdresseBASF-Feierabendhaus // Leuschnerstraße 47 // 67063 Ludwigshafen am Rhein
Tickets: Tel. 0621 60-99911 und an allen eventim-VVK-Stellen
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